Schneemann des Jahres nominiert
Eigentlich müsste man ja gleich die ganze FIFA nominieren, heisst es vonseiten Arosas. Man habe nun aber «nur» den Scheich bestimmt, weil dessen kategorische Missachtung elementarster Menschenrechte geradezu danach schreit, dass man jede erdenkliche Möglichkeit nutzt, um auf das Treiben im Emirat hinzuweisen. Frank Baumann, der Direktor des Arosa Humorfestivals, betonte zwar, dass man sich bewusst sei, dass die Nomination nichts verändern könne, aber bestimmt sei sie ein weiteres winziges Puzzlesteinchen, das zum Nachdenken anregt und all jene, die bereits auf die Strasse gehen, in ihrem Handeln bestätigt. «Respekt gegenüber allen Menschen, ganz egal welcher Konfession oder Ethnie und völlig unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung, ist leider ganz offensichtlich keine Selbstverständlichkeit. Die Nomination des Emirs ist ein Zeichen unserer offenen Haltung, die wir als Gastgeber seit jeher leben», betont Tourismusdirektor Roland Schuler.
Sollte der Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani im Dezember zum Schneemann des Jahres gewählt werden, befände er sich übrigens in bester Gesellschaft mit illustren Grössen wie Gianni Infantino, Sepp Blatter oder Donald Trump. Frank Baumann lacht: «Ein schöner Nebeneffekt am Arosa Schneemann des Jahres ist, dass besonders unsere vierbeinigen Freunde jeweils eine Scheissfreude daran haben, an die Skulpturen zu pinklen. Vielleicht sind die Hunde eben doch viel politischer als man meint.»
Ob der Emir das Rennen machen und sein Schnee-Konterfei enthüllt werden wird, oder ob es ein anderer Peinlichkeitsrekordler sein wird, wird sich bald zeigen.